VII. Die Wogen glätten sich

Ich habe hier nun schon länger nichts mehr geschrieben, dennoch möchte ich berichten was in letzter Zeit passiert ist.

Zunächst zu einem vergangenen Beitrag: „Freunde und andere Feinde“.
Hier lässt sich festhalten, dass R. (man erinnert sich: Rumtrinker) sich nicht entschuldigt hat. Nie wurde ein Wort über diesen Abend verloren. Weder von seiner noch von meiner Seite wurde dieser Vorfall angesprochen.
Wusste ich zum Zeitpunkt des Artikels noch nicht wie ich die Situation einschätzen soll, so hat in der Zwischenzeit mein Unterbewusstsein die Entscheidung getroffen. Ich merke, dass ich nicht mehr vollkommen positiv R. gegenüber eingestellt bin. Mich stören nun Dinge, die mich vorher zwar auch unangenehm aufgefallen sind, jedoch nicht so gravierend waren, dass es den Kontakt zwischen uns beeinflusst. Ich skypte früher viel mit R. , aber das ist nun stark auf ein Minimum reduziert worden, nicht weil ich dies Bewusst entschieden hätte, sondern weil sein, so nenne ich es jetzt einmal, Freundschaftsstatus von guter Freund auf „guter Freund mit diesem einen gewissen Extra“ gesunken ist. Diese Aktion hat also nachhaltig ein Leck in unser Freundschaftsboot geschlagen. Wir sind auf Grund gelaufen.

Dann zu meinem Unfall.Hier gibt es viele Neuigkeiten zu erzählen.
So hatte ich meine Gerichtsverhandlung und was soll ich sagen? Ich bin ein freier Mann. Mein Anwalt kam mir zwar etwas zerstreut und unvorbereitet vor („Haben wir davon einen Arztbericht?“), aber scheinbar hat er seine Funktion im zufriedenstellenden Umfang erfüllt. Ein wenig ärger ich mich jedoch, weshalb ich einem hunzeligen, alten Beamten, der so genannten Jugendgerichtshilfe wenige Tage zuvor mein gesammtes Leben offengelegt habe und mich seelisch vollkommen vor ihm entblößt hab, nur damit ich abschließend von ihm gesagt bekomme, dass ich doch als Heranwachsender einzuschätzen wäre, aber mit einer Einstellung des Verfahrens nicht zu rechnen ist.
Eine weitere Praline des guten Mannes wäre da noch:

JuGe:“Trinken Sie regelmäßig?“

Ich: „Mhm, ich trinke nur auf Geburstagspartys“

JuGe:“ Also regelmäßig, ja?“

Ich: „Ähh, nur auf Geburstagspartys!?“

JuGe:“ Ja, Geburstage wiederholen sich auch jedes Jahr, oder?“

Ich glaub ich hab den größten Troll der gesammten Abteilung erwischt. Dies bestätigte mir auch mein Kontakt ins Gericht.So wollte die JuGe mich scheinbar sogar zum Alkoholismus ermutigen. Ich solle „Garnicht mehr unter Menschen gehen“ wenn ich trinke. Kontrolliertes und maßvolles Trinken ist für den Jugendgerichtshelfer wohl nicht das wahre. Man muss immer Knülle und voll druff sein! Ein komischer,komischer Mann.
Interessant fand ich jedoch den kurzen Kontakt auf dem Flur vor dem Büro. Dort traf ich einen weiteren Jugendlichen, der der mehrfachen, versuchten schweren Körperverletzung bezichtigt wurde. Es handelte sich um ein Gangmitglied, welches von der rivalisierenden Gang mit Waffengewalt bedroht wurde und daraufhin am nächsten Tag mit Verstärkung ebenfalls ins Gebäude der feindlichen Gang eindrang. Diese riefen jedoch die Polizei.
Gerne hätte ich gewusst wie der Fall zu Ende ging, dies wird mir jedoch wohl für immer ein Rätsel bleiben.

Dann zu meinen Zähnen:
Nach wochenlangem Tragen von einem Langzeitprovisorium habe ich nun letzte Woche meine finalen Kronen bekommen, welche heute festgemacht werden. Ich bin noch nicht vollkommen zufrieden mit meiner Bisskraft, denn ich spüre immernoch einen stechenden Schmerz in den rechten beiden Schneidezähnen. Mal sehen was da noch gemacht werden kann.

Ansonsten werde ich wohl das zweite Jahr in folge nicht zu Hause Silvester feiern, sondern mit Freunden in einem externen Veranstaltungsort.

In dem Sinne wünsche ich euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr, auf das dieses besser wird!

Anmerkung am Rande: Wir haben einen ersten Abonnenten unseres Blogs. Ich bin erfreut, dass doch jemand hierin gefunden hat!

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